Mit dem vorliegenden Bericht legt die Landarbeiterkammer Tirol Rechenschaft über ihre Tätigkeit im Dienste der land- und forstwirtschaftlichen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer Tirols im Jahr 2024 ab. Der Tätigkeitsbericht 2024 soll allen am Kammergeschehen Interessierten, insbesondere den Kammermitgliedern sowie den Funktionärinnen und Funktionären, den öffentlichen Stellen und den Medien einen Einblick in die Vielfältigkeit der Aufgaben und Herausforderungen, mit denen die Landarbeiterkammer Tirol im Berichtsjahr konfrontiert war, vermitteln.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit einer Interessenvertretung stand auch im Jahr 2024 die im Rahmen der personellen Möglichkeiten geleistete umfassende Beratung und Betreuung der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer in der Land- und Forstwirtschaft. In allen Fragen des rechtlichen Alltags, der Mitgestaltung und Verbesserung der sozialen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen, die Mitwirkung an der Aus- und Weiterbildung sowie die Abwicklung des Förderungswesens stand die Landarbeiterkammer ihren Mitgliedern zur Verfügung.

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen ist die Gesamtzahl der landarbeiterkammerzugehörigen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer beinahe gleichgeblieben. 2024 stand jedoch einmal mehr im Zeichen der Inflation und damit verbundener Auswirkungen auch auf die Land- und Forstwirtschaft. Paradox ist, dass in vielen Bereichen Arbeitsplätze aufgrund des Kostendrucks wegfallen, aber in einigen Branchen der Fachkräftemangel nach wie vor gegeben ist und Arbeitskräfte daher fehlen, so z.B. in der Forstwirtschaft.

Auch auf die KV-Verhandlungen für 2024, welche sich je nach Berufsgruppe von Dezember 2023 bis April 2024 erstreckten, wirkte sich die Teuerungskrise weiterhin aus. Die Lohn- und Gehaltsabschlüsse bewegten sich für 2024 zwischen 7,15 % und 9,15 %, bei Lehrlingen teils sogar mehr. Die Spreizung von 2% ist auf den ersten Blick groß, doch im Wesentlichen ist die Höhe von der zugrundeliegenden rollierenden Inflationsrate abhängig. Es macht einen großen Unterschied, ob der jeweilige KV-Geltungszeitraum am 1.1. oder erst 1.5 eines Jahres beginnt. Die Jahresinflation von 7,8 % konnte somit oftmals merklich übertroffen werden, wo darunter, wurde ein anderer Beobachtungszeitraum festgelegt.

Im Sinne der Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaftskammer und der Landarbeiterkammer informierten sich die Spitzenfunktionäre im Jahr 2024 gegenseitig in zwei Präsidialen sowie am Landwirtschaftstag, der gemeinsam im Dezember zu wichtigen land- und forstwirtschaftlichen Themen stattgefunden hat.

Auch im Berichtsjahr wurden die besten land- und forstwirtschaftlichen Facharbeiter- und Meisterabschlüsse seitens des Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Bundesminister Totschnig konnte im Rahmen einer Ehrungsfeier in Salzburg eine Facharbeiterin aus Tirol auszeichnen.

Einen weiteren Höhepunkt im Jahr 2024 stellten auch die Ehrungsfeiern für langjährige Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft dar. Ein festliches Ambiente, Urkunden, Ehrungsprämien, prominente Ehrengäste, zahlreiche Dienstgebervertreter und das wichtigste, nämlich insgesamt 168 Jubilarinnen und Jubilare zeichneten nicht nur die vier Ehrungsfeiern in Lienz, Imst, Hopfgarten und Innsbruck aus, sondern sind ebenso beste Werbung für die landwirtschaftlichen Berufe und für langjährige Treue.

All dies wäre im selben Ausmaß nicht ohne Unterstützung möglich. Unser besonderer Dank gilt daher dem Land Tirol und seinen Vertretern sowie unseren Sozialpartnern auf Dienstgeberseite. Die Zusammenarbeit war hervorragend und die Unterstützung sicherte ein breites Leistungsspektrum für unsere Mitglieder.

Aus Sicht der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer in der Tiroler Land- und Forstwirtschaft erwarten wir für 2025 und auch danach leider herausfordernde Jahre. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben schwierig. Trotzdem ist unser Anliegen, die Arbeitsplätze im ländlichen Raum abzusichern oder wo möglich neue zu schaffen. Über allem steht unser Leitspruch:

„Die Landarbeiterkammer Tirol ist mehr als eine gesetzliche Interessenvertretung.“

 

 

Innsbruck, im Mai 2025