Für den Forstbetrieb der Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental ist die Ausbildung zum Forstfacharbeiter eine der Lösungen für zukünftige Herausforderungen

Um den Anforderungen einer modernen Waldbewirtschaftung gerecht zu werden, setzt die Marktgemeinde Hopfgarten i. B. auf gut geschultes, einheimisches Personal. Durch aktive Herangehensweisen ist es dem Ausbildungsbetrieb gelungen, in den vergangenen Jahren im Durchschnitt einen Lehrling pro Jahr in die Forstliche Ausbildungsstätte nach Rotholz, zur Absolvierung der Lehrabschlussprüfung, zu schicken.

Die Lehre erfolgt meistens in Form der einjährigen Anschlusslehre nach einer landwirtschaftlichen Fachschule und nur vereinzelt in der traditionellen Art und Weise einer Lehre nach Absolvierung der neunten Schulstufe. Durch eine effiziente maschinelle Grundausstattung im Betrieb ist das Aufgabenfeld für die Mitarbeiter sehr vielseitig. Von der Aufforstung über Pflegemaßnahmen bis hin zu Grenzinstandhaltungen und dem Aufbau des eigenen Seilkranes reicht das Spektrum im jahreszeitlichen Rhythmus der Natur. Bei der Behebung zahlreicher Unwetterschäden vom heurigen Sommer oder den Schneedruckschäden vergangener Winter sind die Forstarbeiter die erste Wahl um hölzerne Gefahrenbereiche zu entschärfen.

Die anfallenden Arbeiten werden durch sechs Forstarbeiter in zwei Partien erledigt. Ein kleiner Teil wird an regionale Partner vergeben. Beispielsweise konnte Hannes Astner im Herbst 2018 die Meisterausbildung erfolgreich ablegen. Lucas Dörr hat im Frühjahr 2021 seine Facharbeiterprüfung bestanden. Mathias Friedl und Christian Grafl haben im Sommer 2021 ihre Lehre begonnen. Alle miteinander verbindet die Freude an der Arbeit in der freien Natur in Kombination mit sehr viel Teamwork und technischem Verständnis. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter im Forstbetrieb beträgt derzeit ca. 32 Jahre.

 

Bürgermeister Paul Sieberer – Leitbild als Basis für Entscheidungen

„Vorausschauende Herangehensweisen sind aufgrund des Klimawandels und einer forstlichen Produktionsdauer von über 100 Jahren mehr als notwendig. Basis für unsere Grundsätze wurden in Form eines Leitbildes definiert. Darin enthalten ist die Vision für eine Symbiose aus Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Menschlichkeit.

Die generationsübergreifende Anpassung der Prozesse an den fortschreitenden Klimawandel und die damit verbundene Steigerung der Resilienz unserer Wälder wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Unsere motivierten Mitarbeiter leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der vorgegebenen Betriebsziele“, so Bürgermeister Sieberer, der festhält, dass die Gemeinde Hopfgarten in dieser Hinsicht noch einiges vorhat.

Als Erfolgsrezept beschreibt Förster Manuel Pichler die innerbetriebliche Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern im Forstbereich, den Abschussnehmern und Jagdpächtern und den landwirtschaftlichen Bewirtschaftern, welche allesamt ein wesentlicher Bestandteil der uns anvertrauten Flächen sind. „Wir übernehmen Verantwortung für unseren Lebensraum und stehen für einen ressourcenschonenden Einsatz“, so Pichler.

 

Karriere am schönsten Arbeitsplatz der Welt

Die Marktgemeinde Hopfgarten i. B. hofft mit ihrem Engagement junge Erwachsene für den Beruf des Forstfacharbeiters zu motivieren und andere Forstbetriebe von den Vorteilen des eigenen Fachpersonals zu überzeugen. Es werden mittlerweile in ganz Tirol Lehrbetriebe gesucht. Für jegliche Fragen zur Ausbildung und zu den Lehrbetrieben stehen die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle der Landwirtschaftskammer Tirol bzw. die Forstliche Ausbildungsstätte in Rotholz jederzeit zur Verfügung. Auch direkte Anfragen an den Forstbetrieb der Marktgemeinde Hopfgarten i. B. werden gerne beantwortet.

Foto: Forcher, Text Ing. Manuel Pichler