Die 31. Vollversammlung der Tiroler Berufsjägervereinigung wurde feierlich durch die Musikgruppe „Drilling Musik aus Mils“ eröffnet. Der Obmann, Herr RJ Ing. Thomas Dornauer, begrüßte zahlreiche Ehrengäste wie LJM Anton Larcher, ÖLAKT Generalsekretär Dr. Fabian Schaup, oder Kammerdirektor Mag. Johannes Schwaighofer die durch ihre Anwesenheit die Bedeutung des Anlasses unterstrichen.

Aus der Landesverwaltung konnte man prominente Vertreter willkommen heißen, darunter Landesveterinärdirektor Dr. Matthias Vill sowie Mag.a Anita Hofer vom Land Tirol, zuständig für das landwirtschaftliche Schulwesen und Landwirtschaftsrecht. Seitens der Landesforstdirektion war Herr DI Hans-Peter Jauk anwesend, während die Österreichischen Bundesforste (ÖBF) durch Forstmeister DI Hermann Schmiderer und Dr. Julius Sebald vertreten wurden.

Aus jagdlicher Sicht freute man sich über die Teilnahme von BJM BO WM Martin Hosp sowie BJM Michael Lamprecht. Auch Alt-BJM Norbert Krabacher, der Jagdleiter der Landesjagd im Pitztal und der Geschäftsführer des Tiroler Jägerverbandes, Mag. Martin Schwärzler, gehörten zu den Gästen. Ein weiterer besonderer Gruß galt den Vertretern der Steirischen Berufsjägervereinigung, unter anderem Obmann-Stellvertreter RJ Jürgen Lechner sowie den Vorstandsmitgliedern RJ Florian Klema und RJ Markus Lengdorfer.

Darüber hinaus wurde der ehemalige Berufsjägervertreter aus Vorarlberg und Redakteur der Berufsjägerzeitung, Herr BJM Manfred Vonbank, ebenso wie der Obmann des Tiroler Jagdaufseherverbandes, Ing. Thomas Pedevilla, herzlich begrüßt.

Die große Anzahl und Vielfalt der Ehrengäste unterstreicht die breite Anerkennung und das hohe Interesse an den Anliegen der Berufsjägerschaft und der Jagd im Allgemeinen.

Im Rahmen einer Gedenkminute wurde der verstorbenen Kollegen gedacht: WM Friedrich Eiter, WM Karl Schmid, ROJ Robert Schöll, ROJ Hartl Knittel und ROJ Toni Angerer. Diese stille Ehrung würdigte nicht nur ihr Andenken, sondern auch ihre wertvollen Beiträge während ihrer Zeit in der Berufsjägerschaft.

Der Schriftführer, RJ Hans-Peter Krabacher, informierte die Versammlung darüber, dass auf die Verlesung des Protokolls der letzten Vollversammlung verzichtet wurde, da dieses bereits in der September-Ausgabe der „Jagd in Tirol“ veröffentlicht worden war.

ROJ Lukas Rathmair stellte den Finanzbericht vor, in dem die gute finanzielle Lage der Vereinigung hervorgehoben wurde. Ein Antrag zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 5 € pro Jahr ab 2026 wurde eingebracht und einstimmig genehmigt, um den steigenden Kosten, insbesondere im Bereich des Postversandes, gerecht zu werden.

Der Landesobmann berichtete über die wichtigsten Aktivitäten des Vorstandes im vergangenen Jahr. Dazu gehörte die Erweiterung des Landesvorstandes um einen zweiten stellvertretenden Obmann, sowie die Einführung von Satzungsänderungen, die es ermöglichen, verdiente Mitglieder besonders zu ehren. Außerdem wurde der Vorstand um zwei ehrenamtlich mitarbeitende Damen erweitert. Besonders betont wurde die fortlaufende Arbeit an der Berufsjägerausbildung und der Verbesserung der Gehaltsstrukturen.

Ein wichtiger Punkt war die Arbeit an einem Fakten – & Positionspapier zum Umgang mit dem Rotwild in Tirol. Dieses Papier zielt darauf ab, Lösungen zur Minimierung des Konfliktpotentials zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd zu finden. Der Obmann wies darauf hin, dass es essenziell sei, die sanfte Nutzung des Lebensraumes Tirols durch die Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd zu fördern und zu verteidigen, da sie sowohl für den Menschen als auch für die Natur von Vorteil ist. Er wünschte, dass Gesetze wie das EU Renaturierungsgesetz einen anderen Namen erhalten hätten, wie beispielsweise Gesetz zur Erhaltung oder Erhöhung der Artenvielfalt. Renaturierung könnte nämlich suggerieren, dass der Rückzug des Menschen aus der Nutzung immer ein Vorteil für die Natur und die Artenvielfahlt wäre. „Hier in Tirol beweisen wir, dass wir im Hinblick auf eine hohe Artenvielfalt, eben gerade auch durch unsere sanften Nutzungarten in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd exzellent sind“, so Dornauer.

Dr. Fabian Schaup gab einen Überblick über die Fortschritte bei der Facharbeiterausbildung und die nächsten Schritte zur Anerkennung der Berufsjägerausbildung als Lehrberuf. Die versammelten Berufsjäger konnten Fragen dazu stellen, die weitgehend beantwortet wurden. Unter anderem wurde das Stundenausmaß der rein jagdlichen Fächer in der Berufsschule thematisiert. Im Jahr 2027 soll der nächste Waldaufseherlehrgang in Tirol starten.

Besondere Ehrungen wurden ausgesprochen, darunter das Goldene Ehrenzeichen der Tiroler Berufsjägervereinigung. Dieses wurde an Viizepräsident der LAK Tirol WM Josef Stock und WM Franz Klimmer für ihre herausragenden Verdienste um die Jagd in Tirol verliehen. In den Jahren 2024 und 2025 haben acht neue Berufsjägerkollegen die Prüfung erfolgreich abgelegt, und sechs Berufsjäger haben die Revierjägerprüfung bestanden. Zudem wurde Herr RJ Bernhard Sporer für seine langjährigen Verdienste vom Tiroler Jägerverband im vergangenen Jahr zum Revieroberjäger ernannt.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sprachen verschiedene Ehrengäste, darunter der Obmann-Stellvertreter der Steirischen Berufsjägervereinigung RJ Jürgen Lechner und der neue Landesveterinärdirektor Dr. Matthias Vill. In ihren Ehrenansprachen betonten sie die zentrale Bedeutung einer engen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Berufsjägern, der Jägerschaft und den zuständigen Behörden. Dr. Vill wies auf aktuelle Seuchengeschehen hin, die das Land betreffen bzw. betreffen könnten. Die Jägerschaft wurde eindringlich dazu aufgefordert, besonders aufmerksam zu sein und bei Anzeichen von Maul- und Klauenseuche, Tuberkulose (TBC) sowie Geflügelpest schnell zu reagieren.

Der Obmann bedankte sich bei allen Mitgliedern und Partnern für die Unterstützung im vergangenen Jahr und betonte die Wichtigkeit des kontinuierlichen Dialoges zwischen den verschiedenen Interessengruppen der Jagd, Forst- und Landwirtschaft. Ein besonderer Dank ging an den Tiroler Jägerverband und alle anderen Institutionen, die zur Entwicklung der Tiroler Jagdwirtschaft beigetragen haben und somit den Berufsjägerstand sichern.

Die Vollversammlung endete mit dem traditionellen Waidmannsheil und der Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr mit stets gutem Anblick für die Tiroler Berufsjäger.

Vor der Vollversammlung fand eine §33a-Veranstaltung statt. Dr. Paul Griesberger vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft stellte sein Forschungsprojekt „Integrales Rotwildmanagement – Ein Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis“ vor. Das Projekt zielt darauf ab, Rotwild möglichst schadensfrei in die Kulturlandschaft des Alpenraums zu integrieren und gleichzeitig den Wiederaufbau sowie die Erhaltung stabiler Waldbestände zu fördern. In einem dreijährigen Forschungsprojekt im Kaprunertal hat Dr. Griesberger zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Praktikern geeignete Maßnahmen entwickelt, um das Rotwild gezielt zu bewirtschaften.

 

Quelle: TBJV