- Wie bist du Förster geworden – was hat dich zu diesem Beruf motiviert?
Ursprünglich hatte ich vor, einen handwerklichen Beruf in der Region zu erlernen. Im Zuge der Berufsorientierung besuchte ich jedoch den Tag der offenen Tür an der Försterschule in Bruck an der Mur. Dieser Besuch hat mich begeistert – und mir war sofort klar: Das ist mein Weg.
- Seit wann bist du im Forstbereich tätig und wie hat sich dein Berufsalltag über die Jahre verändert?
Seit Anfang 2012 arbeite ich im Forstbetrieb der Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental. Bereits während meiner Ausbildung konnte ich mehrere mehrwöchige Praktika beim Land Tirol absolvieren – unter anderem bei der Bezirksforstinspektion Kitzbühel und der Landesforstdirektion. In den vergangenen zehn Jahren hat sich mein Berufsalltag stark verändert: von klassischen Tätigkeiten im Wald hin zu einem vielfältigen Naturraummanagement mit all seinen Herausforderungen.
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Der Tag beginnt meist mit einer Arbeitsbesprechung am Bauhof gemeinsam mit unseren Forstarbeitern. Danach widme ich mich einige Stunden der Büroarbeit. Anschließend geht es hinaus in den Außendienst – zu Lokalaugenscheinen oder zur Betreuung des Reviers.

- Welche Aufgaben bereiten dir besonders Freude – und welche weniger?
Grundsätzlich macht mir mein Beruf mit seinem breiten Aufgabenspektrum große Freude. Besonders schätze ich die Abwechslung und den Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Weniger motivierend sind Aufgaben, deren Sinnhaftigkeit für mich persönlich schwer erkennbar ist – etwa das Befüllen bestimmter Statistiken oder Situationen, in denen persönliche Befindlichkeiten gemeinsame Projekte behindern.
- Hast du die Kammer schon einmal in einer schwierigen Situation zur Unterstützung herangezogen?
Aufgrund meiner verschiedenen Rollen – als Kammerfunktionär, Dienstnehmer und Dienstgebervertreter – stehe ich laufend in engem Austausch zu allen relevanten Themen. Für die stets unkomplizierte Beratung und Unterstützung durch die Landarbeiterkammer bin ich sehr dankbar.

- Wie siehst du die Zukunft des Berufs Förster – insbesondere in Tirol?
Durch die intensivere Nutzung des Naturraums durch unterschiedlichste Interessensgruppen gewinnt der Beruf des Försters zunehmend eine koordinierende und vermittelnde Rolle. Meiner Meinung nach erlebt unser Beruf derzeit einen echten Aufschwung. Gerade die Kontraste zwischen Tradition und Moderne, Büro und Natur, Mensch und Maschine sowie Sonne und Schnee machen diese Tätigkeit besonders reizvoll.
- Was würdest du jungen Menschen raten, die mit dem Gedanken spielen, in den Forstbereich einzusteigen?
Diese Frage bekomme ich oft gestellt – und meine Antwort bleibt immer gleich: Folge deinen Gedanken mit Taten. Es wird der richtige Schritt sein!
- Spürt ihr im Forstbereich ebenfalls den Fachkräftemangel?
Ja, besonders bei Forstarbeitern fehlt es seit Jahren an Personal und Lehrbetrieben. Daran arbeiten wir bereits intensiv. Gleichzeitig erleben wir bei Schulvorträgen oder Lehrlingsmessen großes Interesse – viele junge Menschen zeigen sich begeistert.
- Gibt es ein besonderes Erlebnis im Wald, das dir unvergessen geblieben ist?
Es sind vor allem die vielen kleinen, besonderen Momente über das ganze Jahr verteilt. Jeder für sich bleibt unvergessen.
Fotonachweis: © Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental




